DAS ZWERGGECKO-FORUM

Auf Nachfrage haben die Inhaber bzw. Angestellten der Fachgeschäfte offen zugegeben, dass es sich bei den angebotenen Lygodactylus um Wildfänge handelt. Mit Ausnahme von Megazoo, der diese Arten nicht anbietet, da sie keine Wildfänge in diesem Geschäft verkaufen möchten. Megazoo hat keine Lygodactylus im Angebot, sie kaufen nur von deutschen Züchtern dort. Dies schon deshalb, weil sie ihren Reptilienbestand nicht eingeschleppten Krankheiten aussetzen wollen. Die Terrarien sind super gepflegt, war positiv überrascht.
Aufmerksam gemacht darauf, dass z.B. die angebotenen L. kimhowelli zweifellos L. picturatus und dazu 3 Männchen in einem Terrarium sind, wurde in einem anderen etablierten Fachgeschäft geantwortet, man hätte dies auch schon vermutet.
Reptilienfachgeschäfte verdienen an den Tieren praktisch nichts, sondern am Zubehör, d.h. Terrarium, Beleuchtung etc.
Alle Geschäfte würden gerne DNZ anbieten, aber sie haben keine Bezugsquellen.
War auf einigen Börsen als Besucher und habe es aufgegeben. Ist nicht schön!
Terraristik.com ist auch eine große Börse. Kenne persönlich gute Züchter, die dort anbieten und Vertrauen verdienen, aber... Nicht jeder Neueinsteiger in die Terraristik kann beurteilen, was er sich da am Ende einkauft.
Habe über dieses Forum zwei wunderbare, gesunde Weibchen L. williamsi einkaufen können in 2011.

LG Annette

Erstaunlich. Ich hatte in den Regensburger Zooläden angefragt, ob sie williamsis nehmen würden: null Interesse. Sämtlichen Cichliden-und Guppy-Nachwuchs bin ich da los geworden, aber Reptilien? Liegt wohl am Süden, hier ist reptilienmäßig einfach total tote Hose.

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Gruß Nicole

Hallo an alle Lygodactylus-Liebhaber!

Grad eben ist mir zu Ohren gekommen, das nächste Woche wieder Cites-Sitzung ist und es diesesmal ganz gut aussieht das zumindest williamsi mit aufgenommen wird.
Es heißt sogar das weitere Lygodactylus und auch Rhampholeon mit im Gespräch sind.

In wie fern diese Angaben richtig sind,vermag ich nicht zu sagen. Ich wünsche es aber williamsi.

Einen charmanten Tag noch

Beste Grüße Stefan

Hallo Stefan,

Mir ist gar zu Ohren gekommen, dass L. williamsi auf Anhang A soll. Dieses würde zwar einen Handel unterbinden, jedoch - aufgrund des übertriebenen behördlichen Papierkrams - leider auch viele Züchter abschrecken. Warten wir es ab, ob wir bald CITES-Papiere beantragen müssen..

Viele Grüße
Dennis

Hi Dennis,

was bedeutet Anhang A? Also welchen Restriktionen unterliegt der Handel dann? Und was für Papiere benötigt man als Züchter?

Viele Grüße

Björn

Hallo Björn,
CITES Anhang A oder WA2 würde eine Nachweispflicht und Handelsverbot zur Folge haben. Du müsstest jedes Tier melden sowie CITES Papiere und eine Befreiung vom Vermarktungsverbot beantragen.
Gruß
Dennis

Hallo Dennis,

hat man denn eine reale Chance, eine Befreiung vom Vermarktungsverbot zu bekommen? Oder hast Du da auch keine Erfahrungen mit?

Das Melden der Tiere ist ja kein Problem.

Viele Grüße

Björn

Hi Björn,
Die Befreiung bekommt man für Nachzuchten ohne Weiteres. Das Melden selber stellt natürlich kein Problem dar, aber CITES Papiere und Befreiung kosten Geld und Zeit und müssen umgehend nach dem Schlupf beantragt werden (das selbe Procedere wie bei Europäischen Landschildkröten). Bedenkt man, dass die Erfolgsquote bei der Aufzucht nicht immer hoch ist, dann hat man wiederum viel Arbeit mit der Abmeldung der verstorbenen Jungtiere.
Aber noch ist es ja nicht so weit..
Wir halten euch auf dem Laufenden!
Gruß Dennis

Hallo zusammen,

Was kommt denn da finanziell auf einen zu je gemeldetem Tier?
Wenn man jedes Tier nach dem Schlupf melden muss, hat man ganz schön zu tun, oder?

Ist das ein hoher bürokratischer Aufwand, oder eine eher formlose Sache?

Bei mir sind 14 Tiere geschlüpft und vier Eier liegen noch.

Grüße Marco

Hallo zusammen,

nachdem ich am 9. März in Hamm über die hohe Anzahl an Lygodactylus williamsi Wildfängen erschrocken war, habe ich mir dazu ein paar Gedanken gemacht. In manchen Reihen fanden sich gleich mehrere Anbieter.

Solange wir nicht zuverlässig ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis nachziehen können, ist es für mich eher kontraproduktiv, williamsi nachzuziehen.
Die Vorstellung, viele nachgezogene Tiere mindern den Export der Wildfänge, ist einfach falsch.
Unmengen an nachgezogenen Männchen möchten von den stolzen neuen Besitzern schließlich "artgerecht" mit einer Partnerin zusammen gehalten werden.
Da es aber einfach zu wenige nachgezogene weibliche Tiere am Markt gibt, ist die logische Schlussfolgerung, dass der Bedarf mit Wildfängen gedeckt wird.

Auf Nachfrage an vielen Ständen, warum es denn unbedingt Wildfänge sein müssen, wurde oft mit Unverständnis reagiert. Ich erntete viele fragende Blicke, oft begleitet von dem Satz "weil es keine Weibchen gibt".

Ich denke, dass wir es auf Kurz oder Lang zu verantworten haben, dass die Art auf die rote Liste gesetzt wird.

Der Export-Stopp aus Tansania ist nur ein erster Versuch, die Tiere zu schützen.
So, wie mir Dennis in Hamm gesagt hat, ist nur der Export aus Tansania untersagt. Wenn die gefangenen Tiere einmal die Grenze überquert haben, gibt es wohl keine Hindernisse mehr, die Tiere in andere Länder zu überführen.

Die Frage ist jetzt, was wir tun können, um der Wildfang-Problematik entgegenzuwirken.

Ich sehe aktuell zwei Möglichkeiten.
Warten bis der Hype um Lygodactylus williamsi nachlässt, oder gezielt gemeinsam an einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis zu arbeiten, auch wenn das bedeutet, dass man sein "Züchtergeheimnis" zu Haltungsbedingungen und Inkubationstemperaturen
preisgibt.

Grüße
Marco