Hallo Jens,
jetzt kommen wir der Sache argumentativ doch schon näher! In meinen Augen wäre der beste Weg den befallen Gecko zu isolieren (anderer Raum!), was ja grundsätzlich bei jedem Neuzugang selbstverständlich sein sollte (Thema Quarantäne usw.). Dann kann der Gecko im Quarantäneterrarium mit Raubmilben und Co behandelt werden. Sollte ein "Haltungsterrarium" bereits kontaminiert sein, würde
ich es mit Dichlorvos behandeln (was keineswegs andere dazu verpflichtet!). Alles gut abkleben (Frischhaltefolie drum und fertig) und vorher das Terrarium gut austrocknen lassen. Nach Behandlung wieder ordentlich sprühen, denn das killt jegliche Wirkung des Phosphorsäuresters, er akkumuliert eigentlich auch nicht großartig und wird, nebst hydrolysierten Spaltprodukten, zügig abgebaut. Nach ein zwei Wochen wiederholen. Dann mal ein paar "Testdrosophila" reinsetzten und wenn die nach zwei Tagen fröhlich durchs Terrarium laufen, kann der Gecko, der nach der Raubmilbenbehandlung auch wieder frei von Blutmilben sein sollte, wieder rein. So kann man darauf verzichten, die gesamte Einrichtung nebst Pflanzen wegwerfen zu müssen.
Außerdem ist das Thema "chemische Keule" immer eine Frage des Standpunktes und der Handhabung der Chemikalie. Nahezu alle Insektizide (wie auch Acarizide) sind von der Natur abgeschaut... Das macht den Wirkstoff vielleicht nicht sympathischer und entbindet auch nicht vom Nachdenken über dessen Einsatz, gibt aber vielleicht ein wenig zu denken
Acetylcholinesterasehemmer, wie Dichlorvos, sind sicher ernstzunehmende Gifte (noch dazu, da diesem Wirkstoff krebserregendes Potential nachgesagt wird). Es hat ja auch keiner gesagt, dass die Tiere selbst mit Dichlorvos behandelt werden sollen und man selbst schützt sich entsprechend der Anweisungen auf dem Beipackzettel! Es gibt im übrigen auch noch andere Alternativen, wie z.B. auf Glucose & Asche basierende Sprays, die die Tracheen und Stigmen der Arthropoden (Gliederfüßer) verkleben. Damit habe ich bereits gute Erfahrungen bei der Behandlung der Tiere gemacht.
In diesem Sinne versöhnliche Grüße
Sacha