Lygodactylus laterimaculatus


(PASTEUR, 1964)


Süd-Kenia: Taita Hills, Voi; Nord Tanzania: Kilimanjaro Region: Moshi und Arusha.

Beschreibung:


Als einer der kleineren Vertreter der Gattung Lygodactylus erreicht Lygodactylus laterimaculatus eine maximale Gesamtlänge von lediglich 5-7cm. Dabei entfällt etwa die Hälfte auf den Schwanz. Weibchen haben in der Regel einen etwas kürzeren Schwanz als Männchen. Wie alle Vertreter der Gattung Lygodactylus haben auch sie Haftlamellen sowohl an den Zehen, als auch an der Unterseite der Schwanzspitze. Lygodactylus laterimaculatus haben einen im Vergleich zu Arten aus der Lygodactylus picturatus-Gruppe etwas kürzeren und gedrungeneren Kopf. Männchen und Weibchen zeigen die gleiche zumeist graue Grundfärbung, welche sich je nach Stimmung und Beleuchtung zu einem braungelben Grundton verändern kann. Der gesamte Rumpf und Schwanz der Tiere ist mit einem schwarzen und weißen Vermikulationsmuster durchzogen. Die namensgebenden schwarzen bis zu vier seitlichen Flecken können in beiden Geschlechtern vorhanden sein, aber auch komplett fehlen. Der Bauch und die Kehle zeigen eine cremeweiße Färbung, wenige einzelne Schuppen zeigen die gleiche Grundfärbung wie der Rücken. Deutlich erkennbar sind die Hemipenistaschen bei Männchen und 6-7 Präanalporen. Deutliches Erkennungsmerkmal der Art ist die Beschuppung der Schwanzunterseite: Die Tiere haben zwei in der Schwanzmitte längs verlaufende Schuppenreihen sechseckiger Schuppen, welche bei Männchen zumeist braun eingefärbt sind. Diese Beschuppung weist unter anderem die Tiere deutlich als Angehörige der Lygodactylus scheffleri-Gruppe aus und grenzt sie deutlich von ähnlich kryptisch gefärbten Arten wie Lygodactylus capensis ab.

Lebensräume:


Lygodactylus laterimaculatus ist eine rein arboricol lebende (baumbewohnende) Art. Man findet sie an Bäumen, Sträuchern und Büschen in Regionen bis zu einer Höhe von 900m üNN. Der Lebensraum der Geckos ist eine von einer deutlichen Regen- und Trockenzeit geprägten Savanne mit durchschnittlichen Tagestemperaturen von 29°C und einem nächtlichen Temperaturrückgang auf bis zu 15°C. In der Regel bewohnt ein Verbund bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen einen Stamm, Busch oder Baum. Jungtiere werden in der Gruppe geduldet, wobei das Männchen alle männlichen Jungtiere bei Erreichen der Geschlechtsreife vertreibt.

Haltung und Zucht:


Für die paarweise Haltung ist ein Terrarium mit den Maßen 30x40x50 cm ausreichend, wobei man auch eine Gruppe von 1,2 in diesem Becken halten könnte. Als Bodengrund wird ein Sand-Erde-Gemisch verwendet. Die Einrichtung besteht aus dünnen Ästen, dazu kleinblättrige Grünpflanzen wie zum Beispiel Zamia furfuracea. Eine Korkrückwand sowie getrocknete Stängel der Herkulesstaude dienen als Versteck- und Eiablagemöglichkeit. Beleuchtet werden die Terrarien mit einer 15 W T8 Leuchtstoffröhre mit mindestens 5.0UVB Anteil, welche direkt auf der Lüftungsgaze aufliegt, einem 4W LED-Spot und einer T5 Tageslichtröhre. Die Temperaturen liegen zwischen 24 °C und 30 °C, unter dem Spot können bis zu 34 °C erreicht werden. Die Luftfeuchtigkeit darf zwischen 50 % und 60 % liegen und wird durch regelmäßiges Sprühen 2x am Tage erhöht. Das Sprühwasser wird von den Tieren auch gerne von den Blättern aufgeleckt. Gefüttert wird zwei bis drei mal die Woche abwechselnd mit Erbsenblattläusen, Ofenfischchen, Bohnenkäfern und selbstgezüchteten Fruchtfliegen. Das Futter wird immer mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat bestäubt. Etwa einmal in der Woche bekommen die Geckos Fruchtbrei angeboten. Trotz simulierter Trocken-und Regenzeit paaren sich die Tiere ganzjährig im Terrarium. Nach erfolgreicher Paarung kann man gut sehen, wie das Weibchen Eier entwickelt und zunehmend unförmig erscheint. Die Eier sind durch die Haut der Tiere nur undeutlich zu sehen. Nach ca. 3-4 Wochen Tragzeit legt das Weibchen meist ein Doppelgelege ab. Gerne werden hierfür kleine Röhren der Herkulesstaude verwendet. Nach ca. 55 bis 68 Tagen schlüpfen die nur ca. 1,8 cm großen Jungtiere. Die Färbung entspricht der der Erwachsenen, jedoch ohne die seitlichen dunklen Flecken, welche sich nach Erreichen der Gechlechtsreife, also bereits nach nur 6-7 Monaten herausbilden. Die Jungtiere werden in Gruppen bis zu vier Tieren in geeigneten Behältern aufgezogen und sind untereinander gut verträglich. Die Behälter sind wie die Terrarien der Eltern mit einem Sand-Erde-Gemisch als Bodengrund, dünnen Zweigen zum Klettern, kleinen Korkstücken und kleinen Pflanzen eingerichtet. Eine Calciumquelle sollte den Jungtieren ständig zur Verfügung stehen. Beleuchtet werden diese mit einer T8 UV-Röhre mit geringer Wattzahl, da die Behälter sonst überhitzen. Täglich werden die Schlüpflinge mit Vitaminpulver bestäubtem Kleinstfutter versorgt. Hierzu eignen sich kleine Ofenfischchen, kleine Drosophila, Erbsenblattläuse , Springschwänze und weiße Asseln. Bei Jungtieren werden jeden zweiten Tag in Wasser aufgelöste Vitamintropfen in die Aufzuchtbehälter gesprüht. Lygodactylus laterimaculatus ist ein sehr aktiver, bei richtiger Einrichtung wenig scheuer und neugieriger Pflegling, der sehr viel Freude bereitet. Sie sind auch problemlos von gut informierten und vorbereiteten Anfängern zu pflegen. Wildfänge sind nur selten im Handel erhältlich und oft sehr hinfällig. Nachzuchten sind mittlerweile mit etwas Recherche von Züchtern zu bekommen..

Text und Fotos: Dietmar Mistler, Dillingen

Lygodactylus laterimaculatus (Male)

Lygodactylus laterimaculatus (Male ventral)

Lygodactylus laterimaculatus (Female ventral)

Lygodactylus laterimaculatus (Mating)

Lygodactylus laterimaculatus (Juvenile ventral)