Gonatodes ceciliae
(DONOSO-BARROS, 1966)
Verbreitung:
Nord-Venezuela, Trinidad
Beschreibung:
Gonatodes ceciliae gehört zu den größten Vertretern der Gattung Gonatodes.
Adulte Männchen sollen eine Gesamtlänge (GL) von bis zu 14 cm erreichen, wobei mir nur Tiere bis max. 12 cm GL bekannt sind. Die Weibchen bleiben ein wenig kleiner, mit einer Gesamtlänge von bis zu 11 cm.
Auf den ersten Blick erinnert Gonatodes ceciliae an Gonatodes ocellatus, wobei gerade die Weibchen nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die Weibchen weisen ein fleckiges beigefarbenes Muster auf braunem Untergrund auf. Über den gesamten Rücken verläuft ein beigefarbenes Band, welches durch mehrere quer verlaufende goldene Bänder, die sich zur Bauchregion hin verjüngen, unterbrochen wird. Die Färbung der Männchen ist deutlich spektakulärer. Während die Grundfärbung beigefarben ist, sind die Seiten leuchtend rot und mit unzähligen gelben Sprenkeln übersät. Die goldenen Bänder der Weibchen finden sich auch in dem Zeichnungsmuster der Männchen wieder. Schwanzregenerate sind bei männlichen Tieren rot gefärbt.
Lebensräume:
Über das Leben von Gonatodes ceciliae im natürlichen Habitat ist nicht viel bekannt und die vorhandenen Beschreibungen weichen sehr voneinander ab. Die Beschreibungen reichen von einer extrem hohen Empfindlichkeit gegen Überhitzung durch direkte Sonnenstrahlung bis hin zu sehr sonnenhungrigen Vertretern die große Probleme mit zu hoher Feuchtigkeit haben. Wahrscheinlich sind Gonatodes ceciliae extrem anpassungsfähig. Es bleibt noch genauere Exkursionen abzuwarten, bis man verbindliche Aussagen über deren Lebensraum treffen sollte.
Haltung und Zucht:
Ich halte mein Pärchen Gonatodes ceciliae in einem 30x30x45 cm (LxBxH) Terrarium. Diese Größe sollte nicht unterschritten werden. Das Terrarium hat eine selbstgestaltete Rückwand, die von den Tieren sehr ausgiebig genutzt wird. Weiterhin ist das Terrarium mit Ästen und Pflanzen gestaltet.
Die Temperatur im Terrarium steigt im Sommer tagsüber auf 32 °C und weist nachts eine Temperatur von 23 °C auf. Im Winter erreichen die Temperaturen am Tage 28° C und fallen in der Nacht auf 20 °C. Beleuchtet wird das Terrarium mit einem 35W SolarRaptor UV Pro von Econlux 14 Stunden pro Tag. So wird die benötigte Wärme und UV Menge gewährleistet. Positiv fallen eine erhöhte Farbbrillanz und Vitalität der Tiere durch UV-Licht auf. Ich konnte Gonatodes ceciliae noch nie beim Sonnenbaden beobachten, weshalb ich eine flächige Beleuchtung verwende. Die Luftfeuchte beträgt in der Regel 70-80 % durch tägliches dreimaliges Sprühen. Auf eine sonstige Wassergabe verzichte ich.
Als Futter wird von mir hauptsächlich Drosophila und kleine Grillen geboten, welches mit Herpetal Complete Terrarium bestäubt wird.
In einem sehr stark bewachsenen Terrarium konnte ich das Männchen so gut wie nie sehen. Das Weibchen war hingegen fast immer zu beobachten und wenn beide aufeinander trafen, ergriff meist das Weibchen die Flucht. Das Männchen benutzte seinen Schwanz häufig peitschenähnlich, um damit seinen Gemütszustand anzuzeigen. Gerade bei der Jagd, bei Imponiergehabe und bei Drohgebärden, kommt dieses Verhalten sehr häufig zum Vorschein.
Ich konnte öfters eine Trächtigkeit des Weibchens beobachten, Eier konnte ich jedoch nicht finden. Bis ich eines Tages ein Baby hektisch durchs Terrarium laufen sah und die Eltern direkt dahinter, um es als „Nahrungsergänzung“ zu nutzen. Beim erneuten Suchen fand ich eine relativ große Höhle die sich das Männchen gegraben hatte und die auch als Dauerunterschlupf genutzt wurde. In dieser lagen noch fünf weitere Eier, die im Inkubator nach und nach schlüpften. Die Inkubationstemperaturen lagen tagsüber bei 26 °C und nachts bei 21°C. Dieses erwies sich als förderlich, um mehr Weibchen zu erhalten. Die Inkubationsdauer variierte stark, wodurch zu diesem Zeitpunkt keine verlässlichen Angaben gemacht werden können.
In einem lichter bepflanzten Terrarium verschwanden die oben beschriebenen Aggressionen des Pärchens, es wurde keine neue Höhle angelegt und die Eier wurden offen oder in einer Kuhle abgelegt die dann wieder bedeckt wurde.
Die gemeinsame Aufzucht von Jungtieren unterschiedlichen Alters geschieht in einem relativ identisch eingerichteten Terrarium, mit gleicher Beleuchtung. Anfangs konnte ich bei den Jungtieren Häutungsprobleme bedingt durch die große UV-Menge feststellen. Dieses Problem löste sich aber nach 1-2 Monaten von alleine. Die Jungtiere sind von Anfang an relativ groß und können mit kleinen Drosophila und Mikrogrillen gefüttert werden. Springschwänze können anfänglich auch gereicht werden, sind aber nicht unbedingt nötig.
Meine Tiere verhalten sich scheu und leben zurückgezogen. Man muss schon etwas Zeit und Ruhe mitbringen, um sie ungestört im Terrarium zu „erleben“. Das umfangreiche Verhaltensrepertoire und das ansprechende Äußere machen sie trotzdem zu einem empfehlenswerten und begeisternden Pflegling!
Text: Marc Gölden, Mönchengladbach
Fotos: Marc Gölden, Mönchengladbach / Peter Mauer, Kamen / Jürgen Pejak, Ulm