Gonatodes ocellatus


(GRAY, 1831)


Verbreitung:


Gonatodes ocellatus kommt auf Tobago und Little Tobago Island vor.

Beschreibung:


Mit bis zu 11 cm Länge der männlichen Tiere vonGonatodes ocellatusgehört die Art zu einer der größeren der Gattung. Die Weibchen bleiben etwas kleiner (meist unter 10 cm) und sind in der für die GattungGonatodestypisch schlichten Weise gefärbt. Die Grundfarbe der weiblichen Tiere ist braun-grau mit teils helleren und dunkleren Zeichnungselementen und Flecken. Die Männchen sind dagegen sehr prächtig gefärbt. Die Grundfarben des Körpers sind graublau bis braun. Auffällig sind die zwei schwarz umrandeten, lateralen Augenflecken, meist hellblau bis weiß, denen die Art ihren lateinischen Namen verdankt (ocellatuslat. mit Augen versehen). Kopf und Schwanz können Färbungen von gelb über gelborange bis rostrot aufweisen. Meist ist auf der gelblichen Grundfarbe des Kopfes bei genauem Hinsehen eine rötlich orangene Zeichnung zu beobachten. Der Kopf ist im Nacken mit einem schwarz gesäumten gelben Ring abgesetzt. Der Nackenring ist dorsal häufig unterbrochen. Jungtiere zeigen die gleiche Zeichnung wie die Weibchen, haben jedoch oft einen stark schwarz weiß kontrastierten Schwanz. Dies dient vor allem dem Schutz vor Fressfeinden (Predatoren), die sich auf den auffälligen Schwanz konzentrieren und an dieser Stelle angreifen. Da der Schwanz abgeworfen werden kann und wieder nachwächst (Autotomie) ist dies eine sehr effektive Strategie, die sich nicht nur beiGonatodesfinden lässt. Junge Männchen sind nach einigen Monaten an den Augenflecken zu erkennen.

Lebensräume:


Gonatodes ocellatus lebt in feuchten Mikroklimaten von Primär- und Sekundärwäldern, dort meist an Stämmen und in deren Wurzelregion. Die Art ist aber auch an Mauern und Straßenrändern zu finden. Als Kulturfolger scheint Gonatodes ocellatus nicht bekannt zu sein.

Haltung und Zucht:


Der für einen "Zwerggecko" recht beachtlichen Größe sollte auch bei der Wahl des Terrariums Rechnung getragen werden. Behälter mit den Maßen 30x30x60 cm (Länge x Breite x Höhe) sollten für ein Paar ausreichen. Da Gonatodes ocellatus aber auch am Boden sehr aktiv ist, darf die Grundfläche auch größer bemessen sein! Die Tiere sind ausgesprochen flinke und geschickte Kletterer, die raue Rückwände (z.B. aus Korkrinde oder Schwarzkork) dankbar annehmen. In gut bepflanzten und strukturierten Terrarien haben die Geckos schon bald ihre angestammten Wege. Kletteräste und Wurzeln sollten für zusätzlichen Raum und Deckung sorgen. Grundsätzlich ist Gonatodes ocellatus als eher scheue Art anzusehen. Wenn die Einrichtung des Terrariums jedoch genügend Deckung bietet und Verstecke immer schnell zu erreichen sind, ist auch diese Art sehr gut zu beobachten. Gut geeignet sind hohlliegende Rindenstücke und Korkrinde, die an die Rückwand gehangen werden. Die Versteckplätze zwischen Rückwand und Rinde sind sehr beliebt. Oft sitzen die Tiere auf solchen Rindenstücken, um sich bei Gefahr schnell dahinter zurückziehen zu können. Zur Bepflanzung der Terrarien eignen sich kleine Bromelien und Tillandsien, rankende und kletternde Pflanzen, Peperomia, kleine Orchideen und in schattigeren Bereichen robuste Farne. Die Temperaturen sollten tagsüber bei 25-28 °C, für kurze Zeiträume werden aber auch deutlich höhere Temperaturen toleriert. Unter einem Wärmestrahler darf die Temperatur zwischen 35-40 °C erreichen. Hierfür eignen sich vor allem Halogenspots sehr gut, die für kleine Licht- und Wärmeinseln im Terrarium sorgen. Gonatodes ocellatus bildet in seinen natürlichen Habitaten mehrere Quadaratmeter große Reviere. Männchen sind untereinander generell unverträglich und auch Weibchen sollten aufgrund der innerartlichen Aggressivität besser nicht zusammen gepflegt werden. Eine paarweise Haltung mit kurzzeitiger Trennung (1-2 Monate) der Geschlechter einmal im Jahr ist anzuraten. Die Weibchen legen im Abstand von 3 bis 4 Wochen ein einzelnes Ei. Vielfach werden die Eier unter Rinde, Laub oder Moosballen abgelegt. Es ist aber auch üblich, dass die Tiere ihre Eier im mäßig feuchten Boden vergraben. Meist ist es schwierig, die Eier zu finden. Kennt man jedoch die Stelle, an der die Tiere die Eier ablegen, hat man häufig das Glück am gleichen Ort wieder fündig zu werden. Wenn die Bedingungen stimmen, können die Jungtiere auch im Terrarium schlüpfen. Die Elterntiere scheinen dem Nachwuchs nicht nachzustellen, so dass man auch Jungtiere im Zuchtterrarium finden kann. Die Aufzucht erfolgt in kleinen Gruppen oder einzeln und gestaltet sich problemlos. Als Futter dienen Drosophila (Fruchtfliegen), Springschwänze, verschiedene Asseln, Ofenfische, Bohnenkäfer, Mikrogrillen, kleine Wachsmotten und deren Larven, Buffalokäferlarven und schließlich Wiesenplankton in der richtigen Größe.
Gonatodes ocellatus ist einer der prachtvollsten Vertreter der Gattung und lässt sich problemlos halten und vermehren.

Text: Sacha Hanig, Dresden

Fotos: Peter Baldamus, Pirna / Sacha Hanig, Dresden / Dennis Hluschi, Leipzig / Jürgen Pejak, Ulm

Gonatodes ocellatus (Male)

Gonatodes ocellatus (Male)

Gonatodes ocellatus (Female)

Gonatodes ocellatus (Hatchling)

Gonatodes ocellatus (Juvenile)

Gonatodes ocellatus (Semiadult Male)

Gonatodes ocellatus (Male juvenile ventral)

Gonatodes ocellatus (Female juvenile ventral)

Gonatodes ocellatus (Terrarium)

Gonatodes ocellatus (Male Nature)

Gonatodes ocellatus (Female Nature)

Gonatodes ocellatus (Habitat)