Sphaerodactylus dimorphicus


(FONG & DÍAZ, 2004)


Verbreitung:


Diese Art ist nur aus der kubanischen Provinz Santiago bekannt.

Beschreibung:


Sphaerodactylus dimorphicus wird etwa 65-70 mm groß und ist somit ein größerer Vertreter dieser Gattung. Bei dieser Art gibt es einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdichromatismus. Rumpf, Schwanz und Beine der Männchen sind gelb. Der Körper kann aber auch leuchtend orange gefärbt sein. Der Kopf ist grau mit rundlichen dunkelbraunen bis schwarzen Flecken, dabei ist jeder Fleck größer als die Ohröffnung. Von den Augen zu den Nasenöffnungen verlaufen schmale bräunliche Bänder. Die Weibchen sind schlichter gefärbt. Bei ihnen sind der Rumpf und die Beine hell graubraun gefärbt. Kopf und Schwanz sind hell gelbbraun. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern grau, bei den Männchen mit gelblichen Flanken. Schlüpflinge dieser Art sind anthrazitfarben, der Schwanz allerdings ist am Ansatz graugelb und wird zur Schwanzspitze hin zitronengelb. Diese Färbung verliert sich allerdings nach wenigen Wochen und die Jungtiere ähneln dann stark den Weibchen.

Lebensräume:


In der Natur findet man diese Art in halbfeuchten bis feuchten Gebieten. Ob diese Gebiete bebaut sind oder es sich um geschlossene Waldgebiete handelt, erscheint dabei zweitrangig. Man findet sie in Mauerritzen, unter loser Rinde und ähnlichen geeigneten Verstecken. Dabei klettern sie nie weit nach oben, sind immer in Höhen unter einem Meter zu finden.

Haltung und Zucht:


Für die Haltung von Zuchtpaaren eignen sich Terrarien ab einer Größe von etwa 30 x 50 x 40 cm. Die Tiefe von 50 cm ist bei dieser scheuen Art günstig, sie fühlen sich sicherer und man kann sie relativ gut beobachten. Für die Rückwand und die Seitenwände kann man verschiedenste Materialien verwenden. Gut geeignet ist grobe Rinde die abnehmbar befestigt ist, Naturkorkplatten oder auch künstliche Steine übereinander gestapelt und die Zwischenräume mit Torf, Kokoshumus oder ähnlichen Materialien ausgefüllt. Bepflanzen kann man die Terrarien zum Beispiel mit Tradescantien, Peperomia, kleinen Bromelien, Ficus pumila und anderen kleinen Pflanzen. Ein paar Stücke Rinde, ein Wurzelstück und etwas Buchenlaub vervollständigen die Einrichtung. Wasser bekommen die Tiere durch tägliches Sprühen, in den Trichtern der Bromelien steht außerdem immer Wasser zur Verfügung. Kalk wird regelmäßig in einem kleinen Schälchen angeboten. Beleuchtet werden die Terrarien mit T8-Leuchtstoffröhren der Lichtfarbe neutralweiß. Spotstrahler werden von den Tieren nicht genutzt, man kann sie aber zur Erhöhung der Grundtemperatur durchaus einsetzen. Die Beleuchtungsdauer wird je nach Jahreszeit variiert. Im Sommer beträgt sie 12 Stunden, im Winter nur noch 9 Stunden. Die Terrarientemperatur beträgt im Sommer zwischen 25-28 °C, im Winter wird diese auf 22-25 °C abgesenkt. Gefüttert wird mit Grillen, Essigfliegen, Ofenfischen, kleinen Buffalowürmern, diversen Asseln und ab und an mit Wiesenplankton. Sie erbeuten sogar hin und wieder eine angebotene Stubenfliege. Die Eiablage der Weibchen setzt ein, wenn die Tageslänge deutlich zugenommen hat und die Temperaturen gestiegen sind. Es wird, wie bei Sphaerodactylus üblich, ein Einzelei abgelegt. Dieses Ei wird immer gut versteckt und es scheint keine festen Plätze zu geben. Einmal wird es vergraben, beim nächsten Mal findet man eins in einem Spalt in der Rückwand oder auch mal unter einem Stück Rinde auf dem Boden. Weil die Eier so schwer zu finden sind, man aber auf Grund der Schnelligkeit der Alttiere auch nur bedingt im Terrarium hantieren kann, schlüpfen die meisten Jungtiere bei mir im Terrarium. Sie werden von den adulten Tieren nicht behelligt. Im Inkubator schlüpfen die Jungtiere bei Temperaturen um 28 °C nach 60-80 Tagen. Sie sind beim Schlupf etwa 30 mm groß und somit für diese Gattung schon recht stattlich. Die Jungtiere werden die erste Zeit in Haushaltsdosen von 1,7 l Inhalt aufgezogen. Dies ist bei gutem Futter kein Problem. Als Futter kommen kleinste Grillen, kleine Drosophila, kleine Ofenfische, Blattläuse, Springschwänze und kleine weiße Asseln in Frage. Die Tiere benötigen bei guter Vitaminversorgung kein UV-Licht. Geschlechtsreif sind die Tiere mit etwa einem Jahr. Bei den bisherigen Schlupfergebnissen ist ein deutlicher Weibchenüberschuß vorhanden. Alles in allem handelt es sich um eine nicht allzu kompliziert zu haltende Art, die allerdings überaus flink ist. Aus diesem Grund kann man sie einem Neuling auf diesem Gebiet nicht unbedingt empfehlen.

Text und Fotos: Peter Baldamus, Pirna

Sphaerodactylus dimorphicus (Male)

Sphaerodactylus dimorphicus (Male)

Sphaerodactylus dimorphicus (Male Portrait)

Sphaerodactylus dimorphicus (Female)

Sphaerodactylus dimorphicus (Female Portrait)

Sphaerodactylus dimorphicus (Hatchling)

Sphaerodactylus dimorphicus (Terrarium)

Sphaerodactylus dimorphicus (Rearing Container)