Sphaerodactylus macrolepis


(GÜNTHER, 1859)


Verbreitung:


Sphaerodactylus macrolepis kommt in 10 Unterarten auf der Karibikinsel Puerto Rico sowie den vorgelagerten kleineren Inseln vor. Im Norden Puerto Ricos ist die Unterart Sphaerodactylus macrolepis guarionex beheimatet. Nordöstlich wird diese von Sphaerodactylus macrolepis grandisquamis abgelöst, welche den kompletten Osten Puerto Ricos besiedelt. Der zentrale Süden sowie der Süd-Osten der Insel ist Heimat von Sphaerodactylus macrolepis mimetes. Westlich dieser Unterart grenzt das Verbreitungsgebiet von Sphaerodactylus macrolepis ateles an, welche im Süd-Westen beheimatet ist, ausgenommen der trockenen Küstenregionen. Im zentralen Hochland der Insel findet sich Sphaerodactylus macrolepis spanius, sowie eine noch unbeschriebene Unterart der Gattung. Ebenfalls auf Puerto Rico sind Sphaerodactylus der Arten S. roosevelti, S. klauberi, S. townsendi, S. nicholsi, S. parthenopion und S. gaigeae heimisch.

Beschreibung:


Bei Sphaerodactylus macrolepis handelt es sich um – je nach Unterart - mittelgroße bis große Vertreter der Gattung Sphaerodactylus. Am größten werden die Unterarten aus dem zentralen Hochland Puerto Ricos mit 8 cm Gesamtlänge. Die meisten Unterarten bleiben mit 6,5 – 7 cm deutlich kleiner, manche, wie S. macrolepis mimetes, erreicht lediglich eine Länge von 6 cm. Charakteristisch für die Art Sphaerodactylus macrolepis ist die grobe, dachziegelartig überlappende dorsale Beschuppung.  Die Grundfärbung des Körpers variiert je nach Unterart von hellbraun bis grau, und der Schwanz zeigt eine gelbe Färbung. Die Männchen der meisten Unterarten haben außerdem einen gelben Kopf, alle Männchen von S.macrolepis haben eine gelbe Kehle, wodurch sie gut von den Weibchen zu unterscheiden sind. Diese haben meist eine hellgraue Kopffärbung. Dunkelbraune bis rote Punkte, welche je nach Unterart zu Streifen verschmolzen sein können, verlaufen bei beiden Geschlechtern vom Kopf bis zum Schwanz. Typisch sind die zwei weißen Augenflecke auf schwarzem Grund im Nacken, die sich bei Männchen im Alter allerdings oft verlieren.  Die Pupillen aller Unterarten sind rund, was sie als tagaktiv kennzeichnet.

Lebensräume:


Sphaerodactylus macrolepis gelten als Generalisten unter den Sphaerodactylus. Sie sind in allen Habitaten auf Puerto Rico anzutreffen mit Ausnahme der Trockenwälder. Man kann S. macrolepis am Boden unter Steinen und größeren abgestorbenen Pflanzenteilen finden, aber auch an Bäumen bis in 2m Höhe unter Rinde. Die Mikrohabitate sind immer leicht feucht - unabhängig vom Lebensraum.

Haltung und Zucht:


Sphaerodactylus macrolepis gehört zu einem der größeren Vertretung der Gattung Sphaerodactylus. Trotzdem ist es aufgrund der geringen Endgröße durchaus möglich ein Pärchen in einem Terrarium ab 20cm Kantenlänge zu halten. Allerdings ist in einem größeren Terrarium der Raum für verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten besser gegeben und die klimatischen Bedingungen sind leichter aufrechtzuerhalten.
Es empfiehlt sich immer die Rück- und Seitenwände mit Korkplatten zu verkleiden oder individuell zu beschichten. Ein Muss sind flache Rindenstücke die vertikal vom Boden bis zur Decke des Terrariums reichen, damit sich die Tiere ein Versteck und Eiablageplatz im geeigneten Mikroklima suchen können. Rindenstücke auf dem Boden dienen als zusätzliche Versteckplätze. Als Bepflanzung eigenen sich klein bleibende Bromelienarten, sowie kleinblättrige Rankpflanzen. Eine natürliche Bepflanzung begünstigt das Mikroklima des Terrariums positiv und macht auch optisch einiges mehr her. Der Bodengrund besteht aus einem Torf-Sand-Gemisch im Verhältnis 2:1. Fester Bestandteil der Einrichtung ist - wie bei allen anderen Sphaerodactylus-Arten auch - ein Trinknapf und ein Napf mit Kalk (grob zerkleinerte Sepia oder Eierschalen - nicht gemahlen).
Beleuchtet wird das Becken mit einer aufliegenden T5- Röhren mit Reflektor. Die Beleuchtungsdauer sollte in den Sommermonaten 12h betragen und im Winter auf bis zu 9h heruntergefahren werden, um einen jahreszeitlichen Rhythmus zu simulieren. Ein zusätzlicher Wärmespot dient als lokale Wärmequelle und wird gern von den Tieren aufgesucht. Um eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten sollte einmal täglich gesprüht werden.
Die Weibchen legen in den Sommermonaten aller 3 bis 4 Wochen ein Einzelei ab. Ein hohles Riesenknöterich- oder Bambussegement wird gern zur Eiablage aufgesucht und erleichtert das spätere Entnehmen der Eier, um sie in einen Inkubator zu überführen. Manche Unterarten vergraben auch ihre Eier oder legen sie unter Rinde am Boden ab. Nach 60 bis 100 Tagen-je nach Inkubationstemperatur- schlüpft das Jungtier, welches in der Färbung den Weibchen gleicht. Jungtiere können gemeinsam mit anderen Sphaerodactylus- oder Gonatodes- Arten in kleinen umgebauten Haushaltsdosen aufgezogen werden. Ab einem Alter von etwa vier Monaten beginnen sich die jungen Männchen umzufärben.
Gefüttert werden Sphaerodactylus macrolepis mit Springschwänzen sowie Insekten und Asseln in geeigneter Größe. Als Abwechslung im Speiseplan eignen sich Blattläuse, Bohnenkäfer oder kleine Wachsmotten, sowie deren Larven.
Sphaerodactylus macrolepis eignet sich hervorragend als Einsteigerart, da ihre Vertreter nach einer gewissen Eingewöhnungszeit extrem zutraulich werden. Es ist durchaus üblich, dass die Tiere nicht nur von Pinzette, sondern auch direkt aus der Hand gefüttert werden können. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Eier nicht aus dem Terrarium entnommen werden müssen, da die Alttiere den im Terrarium geschlüpften Jungtieren nicht nachstellen und diese bis zu einem gewissen Alter zusammen mit den Elterntieren groß gezogen werden können.
Zurzeit wird die Art Sphaerodactylus macrolepis wissenschaftlich überarbeitet und es zeichnet sich ab, dass einzelne Unterarten ausgegliedert werden und als eigenständige Arten neu beschrieben werden.

Text: Corinna Höfling, Leipzig

Fotos: Dennis Hluschi, Leipzig

Sphaerodactylus macrolepis guarionex (Male)

Sphaerodactylus macrolepis guarionex (Female)

Sphaerodactylus macrolepis guarionex (Semiadult Male)

Sphaerodactylus macrolepis guarionex (Juvenile)

Sphaerodactylus macrolepis guarionex (Egg)

Sphaerodactylus macrolepis ateles (Male)

Sphaerodactylus macrolepis ateles (Female)

Sphaerodactylus macrolepis grandisquamis (Pair)

Sphaerodactylus macrolepis mimetes (Male)

Sphaerodactylus macrolepis mimetes (Female)

Sphaerodactylus macrolepis mimetes (Juvenile)

Sphaerodactylus macrolepis mimetes (Terrarium)

Sphaerodactylus macrolepis ssp. blue eyes (Male)

Sphaerodactylus macrolepis ssp. blue eyes(Female)

Sphaerodactylus macrolepis ssp. blue eyes (Juvenile)

Sphaerodactylus macrolepis ssp. blue eyes (Terrarium)